Velvet-Point

Velvet-Point

Oststadt. BEMERKT+GESEHEN begibt sich auf eine Zeitreise durch die 50er, 60er und 70er Jahre und nimmt dazu Platz auf einem Cocktailsessel.

Der ist gerade im Velvet-Point zwischengeparkt – auf dem Weg von Oma Hildegards old-school Wohnzimmer in ein Pariser Luxusapartment. Hier in der Karlsruher Oststadt werden Vintage Möbel und Wohnaccessoires liebevoll und kreativ restauriert. Außerdem findet man bei Velvet-Point ein kleines, feines Neuwarensortiment, das zum Teil in Kleinserie speziell für die Karlsruher Händler angefertigt wird.

Von Seelenklempnern für Möbel…

Ursprünglich haben die drei Inhaber Birgit Mohr, Patrick Christmann und Georgios Papapostolou allesamt andere Berufe gelernt und ausgeübt; zusammengebracht hat sie die Leidenschaft für schöne Stücke aus fremden Wohnungen. Mit viel Liebe zum Detail und Herzblut suchen sich die Sammler ihre Schätze aus allen Ecken Deutschlands und Europas zusammen und restaurieren sie dann aufwendig. „Andere stauben das Teil ab, stellen es zum Verkauf hin… und da wackelt das Bein noch“, moniert Papapostolou.
In der Auswahl des Sortiments steckt ein Stück Seele von allen dreien. Dabei sind sie mutig und probieren gerne Neues, etwa eine antike Holztruhe inmitten der modernen Klassiker.
Viel Mühe erfordert auch die Präsentation ihrer Fundstücke, schließlich werden sie alle einzeln abfotografiert und ins Netz gestellt – hier kann man sich übrigens abgucken, wie man am besten Alt und Neu in der eigenen Wohnung kombiniert. Der Service stimmt auch: Die Besitzer sind immer erreichbar und wer will, kann den professionellen Vintage-Jägern das komplette Programm vom Sammeln übers Herrichten hin zur Lieferung überlassen.

… Und dem Seelenleben eines Sprossenregals

Nach den Innenarchitekten, den Regisseuren von Film und Theater und französischen Sammlern erliegt jetzt auch die Allgemeinheit dem Charme der filigranen Formen der 50er Jahre, des klassischen Designs der 60er und der knalligen Farben der 70er. Viele Kunden sind daran interessiert zu erfahren, woher ihr neu erworbenes Schätzchen kommt. Dabei gebe es kulturelle Unterschiede, so Papapostolou: Besonders Japaner interessiere zum Beispiel, welcher Designer das Möbel zu welchem Anlass entworfen habe, während deutsche Kunden eher wissen möchten, wo das gute Stück denn im Laufe seines Lebens gestanden habe.

Baby let’s play house

Velvet (Samt) steht symbolisch für eine Ära, in der neben Rock’n’Roll und Petticoat eben auch stilvolle Möbelstücke Hochkonjunktur hatten. Hier im Velvet-Point kann man auf 1000 m² diese Zeit schnuppern, sie zu sich nach Hause ins 21. Jahrhundert holen und wenn man dann mal gar nicht mehr weiß, was man seinen Besuchern noch erzählen könnte, dann krame man einfach die Geschichte seines neuen alten Nierentischchens hervor…

Unser Fazit:

Elvis‘ Möbel leben!



Velvet-Point

Seubertstr. 8, Oststadt
Telefon 0721 568 77 97
http://www.velvet-point.de
Dienstag bis Freitag: 10:00 bis 18:00
Samstag: 11:00 bis 16:00
Montags nach Absprache



Text: Rut Twardon
Fotos: Arno Kohlem

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