Aloha Tattoo

Wilhelmstraße. BEMERKT + GESEHEN lässt sich von der Südstadt zu einem Eis verführen.
Wir brechen aus dem Alltag aus in eine Urlaubs-Oase.

Rauschendes Meer, eine laue Brise, weicher Sand und eine wärmende Sonne. Daran denkt jeder, sobald man den Laden von Denis Meister und Daniel Pavlik betritt. Ein wohliges Gefühl rauscht durch den Körper und man fragt sich, was dieser Laden zwischen Zuckerbäcker und Fahrradladen verkauft. Die beiden Tätowierer bieten ihr künstlerisches Handwerk in Aloha Tattoo an.

Hardrocker versus Hawaii-Rythmus

Es ist nicht von ungefähr, dass die beiden sich 2008 in der Südstadt niedergelassen haben. Sie suchten nach einer Rettungsinsel, um ihre Tattoo-Art weiterführen zu können. In der Karlsruher Multikulti-Ecke, wo ein Südsee-Feeling gut hinpasst, bot sich sodann eine Bleibe. Es ist etwas unüblich für einen Tattoo-Laden, nicht das Klischee zu bedienen, welches nach Hardrock oder Motorrad-Rowdys verlangt. Denis sagt klar: «Wir machen nicht auf harte Jungs.» Die beiden langjährigen Tätowierer mögen den Besuchern des Ladens eine Unbeschwertheit vermitteln: «Alles ist aus Holz und aus natürlichen Rohstoffen. Dies gibt ein wohliges Gefühl», sagt Denis.

«Bei uns gibt es lange Wartezeiten»

Mit dieser Idee vermitteln sie dem Tattoo-Laden ihre eigene Persönlichkeit. Bei der Namensgebung wäre es fast zu Aloha-Boys gekommen. Dieser Name schien ihnen aber etwas zu soft. Aloha war jedoch perfekt, denn es bringe eine Wärme rüber. Nicht nur die Wärme ist in südlichen Ländern bekannt. Ebenfalls herrscht eine allgemeine Gemütlichkeit. So gemütlich ist es auch in Aloha-Tattoo und die Kunden können sich Zeit lassen: «Bei uns gibt es lange Wartezeiten», sagt Denis lachend. Die Wartezeiten kann der Besucher mit Motivmappen zur Tattoo-Inspiration nutzen oder einfach mit einem Getränk die Urlaubsstimmung genießen.

Abgefahrene Kundenwünsche lassen die Nadel zustechen

In der Tattoo-Oase steht eine gemütliche Couch. Sie ist Denis Lieblingsstück und auf einer einsamen Insel wäre sie dabei. Zu der Theke, den Regalen und vielem mehr, haben Denis und Daniel einen engen Bezug. Gemeinsam mit Freunden haben sie vieles im Laden selbst gebaut. In Aloha-Tattoo sieht jeder sofort, dass der Laden mit viel Herzblut betrieben wird. Denis und Daniel sind seit den Neunzigern leidenschaftliche Tätowierer. Die Arbeit mit den Menschen und die Kreativität macht Denis viel Spaß: «Je abgefahrener die Kundenwünsche, desto mehr steigert es meine Motivation.»

Mein Eindruck

Ich bin nicht der Tattoo-Typ, trotzdem fühle ich mich ohne Nadelstiche in Aloha-Tattoo wohl.